Wählergemeinschaft Kreis Rendsburg-Eckernförde (WGK) zieht aus dem Stand mit zwei Mandaten ins Kreishaus in Rendsburg ein

Nicht ganz überraschend ist die Wählergemeinschaft Kreis Rendsburg-Eckernförde WGK am 6.Mai 2018 in Fraktionsstärke in den Kreistag eingezogen.

Nur wenige Wochen nach der Gründung gelang den Windkraftkritikern das, was manche Parteien nach mehreren Jahren nicht schaffen.

„Es gibt eben eine deutliche Anzahl von Menschen im Kreis, die nicht damit einverstanden sind, wie auf Kreisebene mit dem Thema Windkraftausbau umgegangen wird“, sagt der 1. Vorsitzende der WGK, Andreas Höpken und Susanne Kirchhof, die als Spitzenkandidatin eines der beiden Kreistagsmandate errungen hat, ergänzt: „Im Kreistag ist es offensichtlich nicht bekannt, welche gravierenden Auswirkungen die Windkraftausbaupläne auf die Kommunen haben werden. An dieser Stelle muss dringend eine ehrliche Diskussion darüber geführt werden, wie unsere Landesregierung unseren Kreis für industrielle Infrastrukturmaßnahmen wie Windkraftanlagen überplant.“

Besonders die kumulierten Schallimmissionen werden die Lebensqualität und damit die Zukunft der Gemeinden im ländlichen Raum im Kreis insgesamt massiv beeinträchtigen und die minimalen Zugeständnisse der Landesregierung bei den Abständen zwischen Windvorrangflächen und Wohnhäusern sind bei genauer Betrachtung Makulatur.

Gerade ein Kreis, der mit vier Naturparks zusätzlich Verantwortung für den Erhalt der gewachsenen Kultur- und Naturlandschaften übernommen hat, sollte den Zubau von bis über 200m hohen Windkraftanlagen sehr kritisch sehen.

Die Rechtfertigung eines weiteren Zubaus von Windkraftanlagen ohne Rücksicht auf Mensch und Natur ist ein grünes Feigenblatt für knallharte wirtschaftliche Interessen, hinter deren Forcierung eher Parteien wie CDU und FDP vermutet werden könnten. Das Engagement der Grünen gerade in dieser Sache wirft berechtigte Fragen auf, ebenso sollten Parteien wie SPD und Linke, die sich soziale Gerechtigkeit auf die Fahnen schreiben, bei der Umsetzung der Energiewende, genauer hinsehen.

Die Schlussfolgerung der Grünen Landeschefin ist lächerlich, wenn sie einen grünen Wahlerfolg bei den Kommunalwahlen auch den Windkraftausbauplänen der Jamaika-Koalition zuschreibt, nachdem die Grünen absichtlich und aus gutem Grund auf das Thema Windkraft im Kommunalwahlkampf verzichtet haben.

Die WGK hat neben ihrem Hauptthema Windkraft aber auch andere Anliegen und möchte sich nicht als ausschließlich monothematische Gruppierung eingeordnet sehen.

Besonderer Schwerpunkt ist der Anspruch, die Kompetenzen der Bürger- und Wählerinitiativen im Kreistag zu nutzen.

„Unsere Mitglieder kommen aus den kommunalen Bürger- und Wählerinitiativen und vertreten auch die Themen, die für die Verfechter häufig wenig lukrativ sind.“, so Höpken weiter. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Anliegen der Bürgerinitiativen intern auf einem hohen fachlichen Niveau diskutiert werden. Diesem Fachwissen sollte sich die Politik nicht verschließen.“